Geschichte sichtbar machen!

Modell der “Gerichtsstele“ findet große Zustimmung

Zur Erinnerung an eine mittelalterliche Gerichtsstätte errichtet der Heimatverein Nienborg e.V. auf dem Lindenplatz “Am Törnken“, Achter de Stadt in Nienborg eine Stele. Recherchen des Historiker Josef Wermert zur Geschichte Nienborgs gaben den Anstoß zu diesem Projekt. Unter Mitwirkung des Heimatvereins erarbeitete der Künstler Michael Franke aus Erkelenz das Konzept der Stele.
Metallbauer Heinz Lütke-Wissing präsentierte dem Vorstand des Heimatvereins Nienborg am 23.09.2024 ein Modell im Maßstab 1:3 (siehe Fotos).
Die Vorstandsmitglieder zeigten sich begeistert von dem Modell, das nun in Kürze in Originalgröße gefertigt wird. Noch in diesem Herbst soll die Stele auf dem Lindenplatz aufgestellt werden. Der Heimatverein bedankt sich für die Unterstützung bei der Gemeinde Heek sowie für die Förderung des Projektes durch den Bund, Land NRW und LEADER-Region Kulturlandschaft Westmünsterland. Ziel des Projektes „Stele auf dem Lindenplatz“ ist es, die Ortsgeschichte sichtbar zu machen und an die Bedeutung Nienborgs in früheren Zeiten zu erinnern.
Die Symbole auf der Stele verweisen auf typische Elemente der Gerichtsbarkeit. Die zugehörigen Texttafeln auf der Rückseite der Stele regen zur Auseinandersetzung mit dem dargestellten Thema an. Neben der Sensibilisierung für historische Zusammenhänge fördert die Gerichtsstele kulturelle Bildung und begünstigt den Tourismus.
Mit den vorgesehenen Bänken lädt der Platz Einheimische und auswärtige (Rad-)Touristen zum Verweilen ein. Auch Schulklassen können sich vor Ort auf anschauliche Weise mit historischer Rechtssprechung auseinandersetzen und ihr Wissen erweitern. Gästen der benachbarten Landesmusikakademie bietet der Lindenplatz eine interessante Gelegenheit in ihrer Freizeit bei Spaziergängen durch Nienborg etwas über die Historie ihres Tagungsortes zu erfahren.
Auch Nutzern der in Planung befindlichen Dinkelsteinroute bietet sich ein Abstecher zum Lindenplatz an. Die vorhandene räumliche Nähe und Anbindung an das Radwegenetz ist von großer Bedeutung, wertet den markanten Platz in Nienborg auf.

Infotafel „Schwesternhaus“ am 14.05.2024 aufgestellt!

Foto Willi Franzbach
v.l., Werner Nacke, Elisabeth Bernsmann und Karl Vinkelau

Der Heimatverein Nienborg e.V. möchte mit der Aufstellung der Tafel auch die jüngere Geschichte sichtbar machen. Die Infotafel erinnert an das ehemalige Hilfskrankenhaus, bekannt als Schwesternhaus, das 1931/32 an der Gartenstraße erbaut wurde. Das Baugrundstück stiftete das Ehepaar Bernhard und Agnes (geb. Kuipers) Rosery. Am 23.08.1931 fügte der damalige Pfarrer Ludwig Lampen im Beisein der kirchlichen und politischen Vertreter der Gemeinde Nienborg den Grundstein ein.
Im Erdgeschoss befanden sich Küche und Wirtschaftsräume, im Obergeschoss die Patientenzimmer mit insgesamt 9 Betten und eine Kapelle. Das Personal hatte seine Schlafräume im Dachgeschoss.
Die Josefsschwestern, seit 1921 in Nienborg ansässig, betrieben das Hilfskrankenhaus ab Fertigstellung 1932 bis zur Auflösung ihres Konvents im Jahr 1962.
Während dieser drei Jahrzehnte erblickten viele Nienborger dort zum ersten Mal das Licht der Welt.
In den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 diente das Gebäude auch als Verbandsplatz für verwundete Soldaten.
Später erwarb die benachbarte Weberei Cramer das Grundstück zu Erweiterungszwecken und ließ das Gebäude 1966 abreißen.
Heute gehört das Grundstück zum Areal der Landesmusikakademie NRW.

Der Heimatverein Nienborg e.V. bedankt sich bei der LMA für die Erlaubnis zur Aufstellung der Infotafel auf deren Grundstück an der Gartenstraße.