Modell: »Fürstbischöfliche Landesburg Nienborg um 1360«

„Unter allen Burgen des Vaterlandes ist sie die wichtigste. Es mögen andere …”
Jodocus Hermann Nünning (1675 – 1753)

Hermann II, Fürstbischof von Münster gründet 1198 auf einer Sanddüne in der Dinkelaue seine Landesburg. Die neue Burg, (Nienborg) ist als Ringmauerburg mit ca. 8 bis 10 m hohen und 3 m dicken Mauern aus Sandstein angelegt und fasste 40 Burglehen, d.h. 40 Häuser lehnten innen an die Mauer.
Vor der Burg entwickelte sich später eine städtische Siedlung mit gleichem Namen. Heckenbewehrte Wälle (Hagen) und ca. 15 m breite Gräften schützten Burg und Dorf. Ab Mitte des 17. Jhs. verfiel die Burgmauer.
Die Burgmänner-Korporation aus 27 verbliebenen Burglehen, löste sich 1811 auf.

Skizze zur Entwicklung des Burgmodells (Josef Wermert)

3-D-Modell Nienborg 1360 (Theo Franzbach)

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Legende:
1.     Unterburg (1311) und Oberburg (1316) durch Mauer mit Tor voneinander getrennt.

2.     Bischöfliches Steinhaus (Palas); exponierte Lage (um 1360) mehrfach umgebaut – das Hohe Haus

3.     Bauhaus des Amtes Nienborg (gen. 1353)

4.     Haus des Dekans (gen. 1467) / Pfarrhaus (bis 1975)

5.     Burgkapelle (um 1200) / Abpfarrung von Heek und Kirchenneubau um 1320 / Abbruch 1911

6.     Küsterei (gen. 1351) / Abbruch (1819)

7.     Schule / Glockenturm (gen. 1533) / Abbruch 18. Jh.

8.     Burgplatz (gen. 1598) / ehemaliger Turnierplatz

9.     Gerichtsplatz der Burgmänner mit Linde (gen. 1508)

10.   Burgtor (gen. 1310) / Gefängnis (gen 1520) / Zugbrücke (gen 1590) / Gerichtsstube (1750)

11.   Burgturm (gen. 1351) Abbruch 1777

12   Bergfried (gen.1457)

13   Rüst- oder Büchsenhaus (gen. 1617) / Pförtnerhaus (gen. 1590)

14   Dorf ( gen.1308)

15   Platz des Patrimonialgerichts der Burgmänner (gen.1624) / Pranger (gen. 1751)

16   Vorderes Burgtor (gen. altes Tor 1419) / Abbruch (1812)

17   Palisadenwand (gen. 1597) / zwei Bergfriede / vermutlich beim Stadtbrand 1593 zerstört

18   Steinweg / befestigte Straße – durch das vordere Burgtor zum Hohen Haus

19   Elsmathe (gen. 1527) / konnte als Außengräfte durch das Mühlenwehr gestaut werden. / Viehtränke (gen. 1442)

20   Stauwehre der Burganlage / Bischöfliche Wassermühle, um 1400 an den heutigen Standort verlegt

Josef Wermert, Olpe